Wagabuntfestival - „Flasche leer“

von Thilo Reffert

Ein Theaterstück über Alkoholmißbrauch und die Verdrängungsmechanismen eines Süchtigen. Auf eindringlicher Weise werden die Verdrängungsmechanismen eines Süchtigen und eine Trinkerkarriere ohne erhobenen Zeigefinger transportiert.

 

Die Tür wird aufgerissen und jemand stößt einen Schauspieler in den Raum.
Der Schauspieler soll ein Theaterstück mit dem Titel "Flasche leer" spielen.

Als Requisit dient ihm eine Plastikflasche, in der sich schwarzer Tee als Whisky-Ersatz befindet.

Er erzählt von der Rolle, die er in dem Stück spielen soll: Knut, ein Alkoholiker.

Öfters versichert er, dass er bald anfangen wird, das Stück zu spielen, kommt aber immer wieder auf seine eigene Erfahrungen mit dem Alkohol zu sprechen.

Er erzählt, abwechselnd von Knut, von sich, die Geschichte einer sich immer rasanter entwickelnden Trinker-Karriere.
Es stellt sich bald heraus, dass er das Stück nie spielen wird, dass wir bereits mittendrin sind, dass wir ein Stück über ein nicht gespieltes Stück sehen.

Bald ahnt man ebenso, dass sich in der vermeintlichen Teeflasche wohl doch Whisky befindet, denn er wird immer redseliger und seine Bewegungen, vorher genau kontrolliert, werden öfter fahrig und unkontrollierter...

Es spielt Robert Kahr. Inszenierung und Konzept Peter Langebner.