Filmreihe 30 Jahre Deutscher Herbst – Keine Insel - Die Palmers Entführung 1977
Filmreihe 30 Jahre Deutscher Herbst – RAF Terrorismus im Film
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- Filmreihe 30 Jahre Deutscher Herbst – Keine Insel - Die Palmers Entführung 1977
- 2007-10-16T20:30:00+02:00
- 2007-10-16T23:59:59+02:00
- Filmreihe 30 Jahre Deutscher Herbst – RAF Terrorismus im Film
Regie: Alexander Binder, Michael Gartner, Österreich 2006, Doku, 90 Min., 35mm
Einer der Regisseure des Films, der in Hörbranz geborene und in Wien lebende Michael Gartner, wird bei der Filmvorführung anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.
Während die RAF im "Deutschen Herbst" scheinbar die Grundfeste der Demokratie erschüttert, wird Österreich episodisch zum Nebenschauplatz der Geschehnisse. Drei junge Männer, Thomas Gratt, Othmar Keplinger und Reinhard Pitsch, alle drei aus studentischem Milieu, kommen eher durch Zufall mit Mitgliedern des bewaffneten Untergrunds der "Bewegung 2. Juni" in Kontakt. Am Abend des 9. November 1977 entführen sie den Industriellen Walter Michael Palmers und übergeben ihn nach 100 Stunden für 31 Millionen Schilling Lösegeld an die Familie. Bald darauf werden sie gefasst, es folgen langjährige Haftstrafen. Österreich ist "hysterisch", wie sich Bruno Kreisky im Vorspann gereizt ausdrückt. Schließlich sei das Land ja "keine Insel". (Text: Viennale)
Thomas Gratt, Othmar Keplinger und Reinhard Pitsch, die für die Palmers-Entführung verurteilten Österreicher, sind heute, im Rahmen des Dokumentarfilms Keine Insel, zum ersten Mal bereit, umfassend über die Entführung und ihre Hintergründe zu sprechen.
Einer der Entführer von Walter Palmers war übrigens Vorarlberger. Thomas Gratt wuchs in Bregenz und der Nachbargemeinde Wolfurt in einem gutbürgerlichen, katholisch-konservativen Elternhaus auf. Im Februar 1979 wurde er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. 1990 wurde er nach 13 Jahren Haft freigelassen.
Danach lebte er als freier Schriftsteller in Wien. Im Frühjahr 2006 beging Thomas Gratt Selbstmord.