Dokumentarfilm – Massaker


Regie: Monika Borgmann, Lokman Slim, Hermann Theissen, D/ LEB/CH/F 2005, 98 Minuten, DVD

 
MASSAKER ist eine psychopolitische Studie über sechs Täter, die am Massaker auf die im Süden von Beirut gelegenen Palästinenserlager Sabra und Shatila im Jahr 1982 teilgenommen haben. Dabei kamen zwischen 1000 und 3000 palästinensiche Zivilisten ums Leben. Der Film verknüpft die psychischen Dispositionen der Täter mit ihrem politischen Umfeld und nähert sich über ihre Erzählungen auch dem Phänomen der kollektiven Gewalt. MASSAKER insistiert auf Wahrhaftigkeit, nicht auf Anklage, Belehrung oder Kommentar.


Die Täter stammten vor allem aus den Reihen der Forces Libanaises (Falange-Milizen), einer mit Israel verbündeten christlichen Miliz. Für die Logistik des Massakers sorgte die israelische Armee, die von dem damaligen Verteidigungsminister und späteren Ministerpräsidenten Ariel Sharon befehligt wurde.

Trotz Waffenstillstandsabkommen mit der PLO und dem Versprechen Israels den Westen Beiruts nach Abzug der PLO nicht mehr zu betreten, zogen die israelischen Streitkräfte am 15. September 1982 in West Beirut ein und besetzten es komplett. Sie umstellten die Lager von Sabra und Shatila.

Am 16. September bestätigte das israelische Kabinett den Einmarsch der Falange-Milizen in die Lager zu zulassen. Das Massaker dauerte bis zum 18. September an.

 

FIPRESCI Preis Berlinale, Spezialpreis der Jury bei den “Visions du Réel” in Nyon 2005. Lobende Erwähnung (First Film Prize) auf dem Dokumentarfilmfestival FID Marseille 2005