Starbuck Holger Meins

Regie: Gerd Conradt, Deutschland  2001, DVD, 90 Minuten

Der Film ist der dokumentarische Versuch, das Leben des RAF-Terroristen Holger Meins und seinen Weg in den bewaffneten Kampf zu beschreiben. Vor dem Hintergrund unterschiedlichster Zeitdokumente erinnern sich Mitstreiter und Zeitzeugen, an einen sensiblen jungen Künstler, der mit verzweifelter Wut nach einer richtigen Antwort angesichts der Ungerechtigkeit in der Welt sucht.
Holger Meins war jemand, der aus gesicherten Verhältnissen kam, sich ab dem Alter von 13 Jahren bei den Pfadfindern engagierte, schon bald Gruppenführer wurde, mit seinen Pfadfinderkollegen Bibelarbeit machte, nach Gott suchte, viel Existenzialismus las, malte und fotografierte und dann zum ersten Jahrgang der Deutschen Film- und Fernsehakademie gehörte. Er lebte dann in der »K1«. Alles, was man tat, tat man in Gruppen.
In Methodik und Stil folgt der Dokumentarfilmer Gerd Conradt diesem Antagonismus von Kunst und Politik und findet so einen überzeugenden Zugang zu der Person Holger Meins. _ _Mit den Zeitzeugen Michael Ballhaus, Suzanne Beyeler, Manfred Blessmann, Gretchen Dutschke, Enzio Edschmid, Harun Farocki, Thomas Giefer, Alfred Klaus, Rainer Langhans, Peter Lilienthal, Wilhelm Meins, Wolfgang Petersen, Margrit Schiller, George Clooney u.a.

"Starbuck" heißt er, nach dem Spitznamen den Gudrun Ensslin für Meins hatte, nach dem Steuermann in Herman Melvilles Roman "Moby Dick", der den Hass Kapitän Ahabs zu mildern versucht.