SÜDOST RICHTUNG MEKKA und EXILE FAMILY MOVIE

Themenabend mit 2 Filmen: in beiden Filmen kommt die Stadt Mekka zur Sprache. Für die meisten Muslime ist sie das wichtigste Zentrum ihrer Religion. Für eine sich im Exil befindende iranische Familie, die weit verstreut auf der Welt lebt und sich seit zwei Jahrzehnten nicht gesehen hat, scheint sie auch als unverdächtiger Treffpunkt geeignet.

Im Anschluss an die Vorführung von "Südost Richtung Mekka" findet eine Podiumsdiskussion statt. Unter der Leitung von Jan Koller werden Dr. Eva Grabherr, Dr. Elisabeth Dörler, Attila Dincer sowie die Regisseurin Alina Tretinjak zum Thema "Islamischer Friedhof" diskutieren.

Nähere Informationen zur Thematik "Islamischer Friedhof in Vorarlberg" finden Sie unter http://www.okay-line.at/ in der Rubrik "Aktuelles" / "Prozess Islamischer Friedhof in Vorarlberg".




SÜDOST RICHTUNG MEKKA

Regie: Alina Tretinjak, A 2006, Doku, 37 Minuten, DVD

»Im Frachtraum des Flugzeuges werden wir zurückkehren in die Heimat.«
Dieses türkische Sprichwort beschreibt die Situation jener muslimischer MigrantInnen, die in der ersten Generation als so genannte »Gastarbeiter« vor ca. 40 Jahren nach Österreich kamen. Auf die einfache Frage nach ihrer letzten Ruhestätte haben sie viele Antworten. Muslime stellen in Österreich die zweitgrößte Religionsgemeinschaft dar und haben dennoch bis heute keinen eigenen Friedhof. Da die Gastarbeiter- Generation älter wird, wird auch der Tod zunehmend ein Thema. Der Dokumentarfilm begleitet mittels Interviews und Beobachtungen die Gespräche zur Entstehung islamischer Friedhöfe in Wien und Vorarlberg. Der Film zeichnet den Bruch zwischen alter und neuer Heimat sowie das Spannungsfeld zwischen sozialer Integration und kultureller Eigenständigkeit nach.


EXILE FAMILY MOVIE

Regie: Arash, Österreich/Iran 2005, Doku, 93 Minuten, digital

Eine Familiengeschichte – normal verrückt und außergewöhnlich zugleich. Ein Film über Exil und Heimat, über Eltern, Großeltern, Geschwister und all die anderen nahen und fernen Verwandten einer persischen Großfamilie, die teils emigriert nach Europa und Amerika, großteils aber im Iran geblieben ist. Allen Gefahren zum Trotz gibt es nach 20 Jahren ein geheimes Wiedersehen an einem für die iranische Obrigkeit unverdächtigen Ort: in Mekka. Man kommt aus Amerika, Schweden, Österreich und Iran angereist und es wird gelacht, gestritten, gekocht, gefeiert. es gibt übermäßig viele Umarmungen und Küsse, und doch ist es auch ein Aufeinanderprallen der muslimischen und der westlichen Gesellschaften. Ein herzerwärmender Film zum mitlachen und mitweinen.

Großer Diagonale-Preis: Bester österr. Dokumentarfilm 2005/2006