Jazz&: Purple is the Color

Gegründet im Jahr 2016 vom österreichischen Pianisten Simon Raab, hat sich Purple is the Color zu einer der markantesten und spannendsten Stimmen des zeitgenössischen europäischen Jazz entwickelt. Gemeinsam mit Štěpán Flagar (Saxophon), Martin Kocián (Kontrabass) und Michał Wierzgoń (Schlagzeug) ist eine echte Working Band gewachsen – ein Kollektiv, das sich organisch weiterentwickelt und stets künstlerische Tiefe vor schnelle Effekte stellt. Ihr drittes Album “Unbemanntes Raumschiff ” ist das Resultat einer außergewöhnlichen, einjährigen Residenz als Stageband im Porgy & Bess Wien (2024–25). Im Rahmen dieses Programms spielte das Quartett über eine gesamte Saison hinweg monatlich Konzerte und erarbeitete für jeden Auftritt ein maßgeschneidertes Set – eine seltene Gelegenheit, die einen intensiven Schaffensprozess anstieß. „Uns war früh klar, dass daraus sehr viel neue Musik entstehen würde“, sagt Raab. „Und wie mehr wir spielten, desto stärker wurde der Wunsch, diesen Moment festzuhalten. Seit unserem letzten Album Epic (2020) hat sich viel verändert. Unser Sound ist gewachsen – organischer, intuitiver geworden. Es war offensichtlich, dass wir etwas Neues zu sagen hatten.“

 

Aufgenommen im Februar 2025 im Wavegarden Studio mit Tonmeister Franz Schaden, spiegelt das Album genau diese Reife wider – mit einer warmen, fast livehaftigen Atmosphäre. Viele Tracks entstanden mit nur minimaler Bearbeitung und legen den Fokus auf spontane Kommunikation und tiefes musikalisches Verständnis. Gastgitarrist David Furrer verleiht dem Titeltrack eine melancholische Weite, die dem Stück seine ganz eigene Stimmung gibt. Warum „Unbemanntes Raumschiff“? „Da ist einfach etwas an diesem Wort“, erklärt Raab. „Es klingt faszinierend – geheimnisvoll, weit, ein bisschen einsam. Und es passt zu unserer Zeit. Jeder will irgendwohin – ins All, raus aus der Welt … aber wohin führt das alles?“