Narben eines Putsches

Österreich / Belgien 2024, 102 min, mehrsprachige OmdU. | Regie: Nathalie Borgers | Dokumentarfilm

Am 12. September 1980 putschte das Militär in der Türkei, was bei der Jugend physische und psychische Narben hinterließ. Dadurch starb der Traum einer türkischen Demokratie und das autoritäre Regime des politischen Islams begann. Regisseurin Nathalie Borgers untersucht die Vergangenheit ihres Ehemannes Abidin, der in den 1970er Jahren Revolutionär war und nach dem Putsch nach Wien emigrierte und versucht herauszufinden, was sich hinter den Narben auf dem Körper ihres Mannes verbirgt, wie dieses gewalttätige Ereignis die türkische Gesellschaft veränderte und den Weg für ein autoritäres Regime und die politische Re-Islamisierung des Landes ebnete.

Im Anschluss an die Vorführung gibt es ein Filmgespräch mit der Regisseurin Nathalie Borgers und ihrem Mann und Protagonisten Abidin

Moderation: Elisabeth Brunner

Im Foyer des Spielbodens erinnert von 8. bis 12. September eine Ausstellung an den türkischen Militärputsch am 12.9. 1980.

Pressestimmen:

"Nathalie Borgers hat uns also eine harte und schmerzhafte Geschichte geschenkt, die aber auch manchmal poetisch und bewegend ist. Eine Reise in eine Welt, die diejenigen, die sie von Geburt an erlebt haben, trotz allem nie aufgehört haben zu lieben." (cinema-austriaco.org)

"Borgers' Zoom auf die Narben einer Bevölkerung, die lange vor den Gezi-Park-Protesten und den aktuellen Demos für den Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu einen hohen Blutzoll für Demokratie und Freiheit bezahlte, kommt zur rechten Zeit. Borgers' Film macht es den Gleichgültigen schwer, unsolidarisch und ignorant wegzusehen." (Der Standard)