Maria Hofer liest aus "Arsen"

Ein radikaler Roman, der keinen Stein auf dem anderen lässt.

Arndorf liegt in den Bergen. Ein Sehnsuchtsort in einer Sehnsuchtslandschaft. Die Menschen darin haben Ideen vom perfekten Leben und der perfekten Gemeinschaft. Aber sobald sie nach der Utopie greifen, entgleitet sie ihnen. Gleich dem Arsen, das unter Arndorf vorkommt: ein Produkt aus den Tiefen der Berge. Berüchtigt und sagenumwoben ist dieser Stoff wie die Berge selbst. Und er zieht sie alle an: die Authentizitäts-Freaks, die vom Bergleben wie in früheren Zeiten träumen und Tourist*innen zur Arsen-Mine führen, die Esoteriker*innen, die Achtsamkeit in Form von Arsen-Seife und Heilsteinen im örtlichen Souvenirshop verkaufen, und die Influencer*innen, die Arsen-Pigmente per Multilevel-Marketing und Online-Events präsentieren. Gibt es »das gute Leben am Land« oder ist am Ende alles nur Marketing?

Maria Hofer, 1987 in der Steiermark geboren, studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien. Sie veröffentlichte u. a. Reportagen im VICEMagazin, literarische Texte in The Gap und im SORT-Magazin. 2017 sorgte sie mit dem Reisetagebuch über einen Marokko-Urlaub für Furore. Ihr Debütroman »Jauche« (Dahimène Edition) erschien 2015. Für »Arsen« erhielt sie den Literaturpreis »Schreiberei« der Steiermärkischen Sparkasse 2023