Neue Spielräume - Die Revolution für Frau, Leben und Freiheit im Iran

Seit der Gründung des islamischen Regimes im Iran wurden tausende Andersdenkende verhaftet, gefoltert, erschossen, öffentlich erhängt. Die Diskriminierung und Verfolgung jener Menschen, die nicht in die Vorstellungen der Mullahs passen, haben einen Höchststand erreicht.

In den kurdischen Gebieten waren und sind Diskriminierung und Repressalien noch intensiver. 1979 kam es zu bewaffneten Konflikten zwischen Regierungstruppen und kurdischen Peschmergas. Die Kurd*innen verlangten Demokratie für den Iran und Autonomie für Kurdistan. Daraufhin rief Chomeini zum Dschihad gegen die Kurd*innen auf, seither herrscht in Kurdistan ein latenter Kriegszustand. Die gesellschaftliche, kulturelle und politische Basis für eine Revolution ist dort daher schon länger gegeben als im übrigen Iran.

Globalisierung und digitale Revolution haben einen großen Einfluss auf die junge Generation – vor allem auf die Frauen. Sie wollen nicht mehr das sein, wozu sie andere gezwungen haben. Im Aufstand nach Jina Mahsa Aminis Tod entlud sich auch die Wut der Bevölkerung auf die vergangenen vierzig Jahre, die Macht der Mullahs ist ernsthaft erschüttert. Eine bedeutende Rolle dabei spielen Frauen und junge Menschen.

Über die jüngsten Entwicklungen im Iran und speziell in Kurdistan wird Ali Mazoudji sprechen. Er kam Ende 1981 aus politischen Gründen aus dem Iran nach Österreich, studierte Politikwissenschaft und Ethnologie an der Universität Wien sowie Soziale Arbeit. Derzeit ist er bei der Gemeinde Wien als fachlicher Mitarbeiter für nachbarschaftliche Konflikte beschäftigt.