Atlas
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- Atlas
- 2023-04-26T19:30:00+02:00
- 2023-04-26T23:59:59+02:00
Der lange und schmerzhafte Kampf Allegras gegen die Angst, um ihr entsetzliches Trauma zu überwinden.
Niccolò Castelli ist 1982 in Lugano geboren. Er schrieb sich nach seinem Abschluss an der Universität Bologna – Fachrichtung DAMS Film – 2006 für den Master in Regie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ein. Tutti Giu` (Im freien Fall) ist sein Spielfilmdebüt und hatte am Locarno Filmfestival 2012 Weltpremiere. Atlas ist sein zweiter Spielfilm und war der Eröffnungsfilm an den Solothurner Filmtage 2021. Niccolo` Castelli ist Mitglied von FDS, AFAT und der Ticino Film Commission. Im Jahr 2022 wurde er als künstlerischer Leiter der Solothurner Filmtage ernannt.
„Das Bedürfnis, das Drehbuch für den Film „Atlas“ zu schreiben, entstand vor rund 10 Jahren, aus einem einschneidenden Moment heraus. Wie heute bei der Pandemie, beschlich mich damals das Gefühl, dass etwas in unseren Alltag einzieht, das uns nicht mehr loslassen wird: Die Angst. Unsere Generation war sich damals ziemlich sicher, auf einer neutralen, freien und glücklichen Insel, geschützt vom Rest der Welt zu wohnen. Doch in diesem Moment wurden wir Teil der Welt und uns wurde bewusst, dass nichts mehr so sein wird wie es vorher war.“ Niccoló Castelli
ATLAS
CH/B/I 2021, 88 min, deutsche Fassung | Regie: Nicoló Castelli | Drehbuch: Stefano Pasetto, Nicoló Castelli
Die Protagonistin (Matilda de Angelis) Allegra fühlt sich vor dem dramatischen Ereignis, das ihr Leben verändert, völlig frei. Sie glaubt, dass die Zukunft vor ihr liegt, zum Greifen nah ist. Als die Realität sie einholt – hart und rau, wie der Fels unserer Berge – ist die Wirkung extrem. „Atlas“ ist ein Versuch zu verstehen, wie es möglich ist, unsere Ängste in der Begegnung und Öffnung gegenüber dem Fremden zu überwinden. Um sich wirklich frei zu fühlen, wie auf dem Gipfel eines Berges in Kontakt mit dem Himmel, müssen wir uns für den Anderen öffnen. In einem Moment, in dem wir uns alle nach Freiheit sehnen, erzählt „Atlas“ von einer grossen Anstrengung, diese zurück zu erobern.
Die kletterbegeisterte Allegra wurde Opfer eines Terroranschlags, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen. Von Schuldgefühlen und Rachegedanken getrieben, zieht sie sich in ihrer Einsamkeit zurück. Ihre Familie und Freunde finden keinen Zugang mehr zu ihr. Um in die Realität zurückzukehren und das Leben wieder zu lieben zu lernen, muss sie sich mit der Vergangenheit und dem Fremden auseinandersetzen. Als sie Arad, einen jungen Flüchtling aus dem Nahen Osten kennen lernt, findet sie einen Weg zu sich und ihrem Lebenswillen.
„Je höher die Berge werden, auf die sich Allegra irgendwann wieder wagt, desto freier wird auch der filmische Blick.“
Film-Rezensionen
Zweiter Spieltermin am Fr, 12.5. – 19:30