tanz ist exceptional: Liquid Loft (AT) - Stand-Alones ( polyphony )
Gotisch verlängerte Leiber, virtuos verzerrte Perspektive, im Vakuum verlorene Einzelwesen mit stechendem Ausdruck in den Augen.
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- tanz ist exceptional: Liquid Loft (AT) - Stand-Alones ( polyphony )
- 2021-06-19T19:30:00+02:00
- 2021-06-19T23:59:59+02:00
- Gotisch verlängerte Leiber, virtuos verzerrte Perspektive, im Vakuum verlorene Einzelwesen mit stechendem Ausdruck in den Augen.
Inspiriert von revolutionären Künsten der Form, Linie und Perspektive treten aus einem scheinbaren Vakuum die utopischen Charaktere von Liquid Loft heraus. In einer Zeit der Distanz zelebrieren sie das Körperliche und sparen alles Ornamentale aus. Unerklärliches wird demonstriert und ausagiert, sprachliche Manierismen werden genüsslich seziert.
Wenn die Sinne nicht mehr hinterherkommen, die Umbrüche in der Welt zu verarbeiten, ist auch das Selbstverständliche hinterfragbar, unnatürlich, angreifbar. Schon in den Werken von Schiele, aber auch bei Nietzsche oder Freud, ist die Idee der einmal geformten und festgeschriebenen Person nicht mehr haltbar. Das Individuum wird zum Dividuum, der Körper wird zum letzten Rückzugsort. Erst in schwelenden Stille- und Zeitlupenphasen werden Spuren expressiver Verzerrungen im ihm sichtbar.
Stand-Alones ist eine choreografische und musikalische Komposition aus gleichzeitig performten Soli, die an bestimmten Momenten miteinander synchronisiert und zu einer Polyphonie zusammengeführt werden. Jede Inszenierung beruht auf einer eigenen Musik- Sprach- oder Soundkomposition. Konzipiert für den Museumsraum (Leopoldmuseum Wien, Musée d’Art Moderne Paris) erstrecken sich die "Stand-Alones" nun erstmals über das Areal des Spielbodens inclusive dem Parkhaus.
Stand-Alones ( polyphony) wurde ursprünglich für das Leopold-Museum Wien (ImPulsTanz 2019) konzipiert.
Die Stand-Alones Performances im öffentlichen Raum setzen diese choreografischen Miniaturen in Kontext zur Stadtarchitektur. Jede einzelne tänzerische Interpretation beruht auf einer eigenständigen Musik- Sprach- oder Soundkomposition.
Durch das von Liquid Loft entwickelte komplexe, flexible Sound-System schaffen die Performer*innen ohne aufwändiges technisches Set-Up beeindruckende Performance-Sequenzen im urbanen Raum. Die choreografische Komposition besteht aus einer Reihe von gleichzeitig performten Soli, die zu bestimmten Momenten der Aufführung miteinander synchronisiert und zu einer Polyphonie zusammengeführt werden.
Die Dramaturgie basiert auf der Fähigkeit des assoziativen Rezipierens und wird zusätzlich durch die Stadtarchitektur und die Bewegung der Zuseher*innen beeinflusst.
Tanz, Choreografie: Luke Baio, Stephanie Cumming, Dong Uk Kim, Katharina Meves, Dante Murillo, Anna Maria Nowak, Arttu Palmio, Hannah Timbrell, Künstlerische Leitung, Choreografie: Chris Haring, Choreografische Assistenz: Stephanie Cumming, Komposition, Sound: Andreas Berger, Licht Design, Szenografie: Thomas Jelinek, Theorie, Text: Stefan Grissemann, Stage Management: Roman Harrer, Foto- und Videodokumentation: Michael Loizenbauer, Internationale Distribution: APROPIC – Line Rousseau, Marion Gauvent, Company Management, Produktion: Marlies Pucher
Eine Koproduktion von Liquid Loft und ImPulsTanz Vienna International Dance Festival.
Liquid Loft wird gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.