Oray
„Crossing Europe“-Filme in Dornbirn
- https://zmi.spielboden.at/Plone/veranstaltungen/2020/04_april/oray
- Oray
- 2020-04-02T19:30:00+02:00
- 2020-04-02T23:59:59+02:00
- „Crossing Europe“-Filme in Dornbirn
Das Linzer Filmfestival Crossing Europe, das alljährlich Ende April stattfindet, gehört inzwischen nicht nur in Österreich zu den interessantesten Veranstaltungen dieser Art. Mit seinem Fokus auf jungen europäischen AutorenfilmerInnen zeigt Crossing Europe mit seiner konsequenten Programmierung immer wieder formal wie inhaltlich gleichermaßen aufregende und ungewöhnliche Filme. Mit der Präsentation eines starken Spielfilmdebüts aus dem letztjährigen Programm und einem für den Oscar nominierten Beitrag der heurigen Auswahl vermittelt der Spielboden Dornbirn einen Eindruck von diesem Festival.
Deutschland 2019, 100 min, deutsch-türkische O.m.U.
Regie: Mehmet Akif Büyükatalay
Darsteller: Zejhun Demirov, Cem Göktaş, Deniz Orta, Faris Yüzbaşıoğlu, Mikael Bajrami
Nächste Vorstellung: Di 14.4.
Oray, ein junger Muslim aus Hagen, lebt bei seiner Ehefrau Burcu. In einem Streit spricht er die islamische Scheidungsformel ‚talaq‘ aus. Der Imam seiner Heimatgemeinde klärt ihn über die Konsequenzen auf: Oray muss sich für drei Monate von Burcu trennen.
Er nutzt die Zwangspause für einen Neuanfang und zieht nach Köln. Hier findet er einen Job auf einem Trödelmarkt und eine neue Gemeinde, die vom jungen Imam Bilal geleitet wird. Bald fängt er an zu predigen und ist beliebt bei allen, was bei Bilal Neid auslöst. Als Burcu Oray überraschend besucht, merken sie, dass die Pause ihnen gut getan hat. Sie lieben sich nach wie vor. Deshalb fragt er Bilal um Rat. Doch dieser vertritt eine strengere Auslegung des islamischen Rechts, nämlich, dass das Aussprechen von ‚talaq‘ nicht Pause, sondern endgültige Scheidung bedeutet.
„Weil er die Scheidungsformel ‚talaq‘ auf die Mailbox seiner Frau brüllt, muss der gläubige Muslim Oray drei Monate getrennt von ihr leben. Mit seinem starken Debüt gelingt Akif Büyükatalay ein sozialrealistisches Kino der Zwischentöne, fernab vom Culture-Clash- oder Problemfilm-Duktus.“ (epd film)
„Mit Humor, viel Drama und noch mehr Energie erzählt das darstellerisch beeindruckende Liebes- und Sozialdrama eine authentische Geschichte über die Sehnsüchte, Wünsche, Ängste und Widersprüche einer islamischen Gemeinschaft, die von außen meist als hermetisches Milieu wahrgenommen wird. Außergewöhnlich stimmig erscheinen vor allem die Figurenpsychologie und die Komplexität des dargestellten Systems.“ (filmdienst.de)