Hunger.Macht.Profite.8

Die Filmtage zum Recht auf Nahrung mit anschließenden Filmgesprächen am Spielboden Dornbirn.

Die Filmtage Hunger.Macht.Profite.8 zeigen im März und April 2017 an 28 Spieltagen an 20 Spielorten in Österreich Filme über unser Agrar- und Ernährungssystem mit dem Ziel, Ernährungssouveränität sowie Ursachen von Hunger und das Menschenrecht auf Nahrung aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten: »Wachsen oder weichen!« – weltweit werden (klein)bäuerliche Betriebe verdrängt, um eine neoliberale Agrarpolitik im Sinne von Agro-Business durchzusetzen. Nicht zuletzt deshalb sind Bäuerinnen und Bauern weltweit besonders von Armut und Hunger betroffen. Aus der weltweit stetig wachsenden Mangelernährung versuchen Konzerne Profit zu schlagen und für ihre Nahrungsmittel neue Märkte im Globalen Süden zu erschließen. Die immer weiter fortschreitende Konzentration der natürlichen Ressourcen – wie Land, Wasser oder Saatgut – in den Händen einiger weniger Profiteure »organisiert« den Hunger neu. Das globale Ernährungssystem ist aus den Fugen geraten und befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Viele der Filme zeigen auch Ansätze für ein Wirtschaften für ein gutes Leben für alle und kritisieren damit die herrschenden Verhältnisse. In den Filmgesprächen werden regionale Alternativen zu dem krisenbehafteten System vorgestellt und gemeinsam wird über Widerstand und Handlungsoptionen diskutiert. Alle Filme machen deutlich, dass eine Veränderung der Machtverhältnisse die Grundvoraussetzung für ein demokratisches Agrar- und Lebensmittelsystem ist, in dem das Menschenrecht auf Nahrung und Ernährungssouveränität verwirklichbar werden. Seht Euch die Filme an, redet mit, bildet Euch eine Meinung, erzählt weiter, was Ihr gehört und gesehen habt – und werdet selbst aktiv.Spannende Filmminuten, interessante Gespräche und Mut zur Veränderung wünscht das Programm-Team zu Hunger.

Der Fall Mubende und der bittere Geschmack der Vertreibung

Seit einigen Jahren werden in zahlreichen Ländern des Südens und auch Osteuropas größere Ländereien sowohl an private Investoren, Firmen, Investmentfonds als auch Staaten verkauft oder verpachtet, ohne dass deren Bewohner*innen gefragt worden wären.
Der Film dokumentiert die Folgen der gewaltsamen Vertreibung der Menschen von vier ugandischen Dörfern im August 2001 zugunsten der Kaweri Coffee Plantation, die der Hamburger Neumann Kaffee Gruppe angehört. Die Vertriebenen kämpfen bis dato um Entschädigung und Wiedergutmachung, denn da sie als Kleinbäuerinnen und -bauern kein Ackerland mehr zur Verfügung haben, hungern viele von ihnen bis heute.

von Michael Enger | Deutschland 2016, 30 Min, deutsch

Herr Abass und das geklaute Land

Acht Entwicklungsbanken – darunter auch die österreichische – haben ein vermeintliches Zuckerrohrvorzeigeprojekt des Schweizer Energieunternehmens Addax BioEnergy in Sierra Leone zur Produktion von Agrartreibstoff unterstützt.

Der Film begleitet Abass Kamara, Menschenrechtsaktivist der sierra-leonischen Organisation SiLNoRF, die sich für das Recht auf Nahrung im eigenen Land einsetzt. Seine Reise führt ihn bis in den Deutschen Bundestag. Dort möchte er wissen, warum deutsches Steuergeld mit deren Zustimmung in ein Projekt fließt, das Menschen in seiner Heimat ihr Land nimmt, in Abhängigkeit bringt und Hunger leiden lässt. Der Film zeigt die Verbindungen zwischen staatlicher Entwicklungspolitik und Großprojekten wie diesem auf.

von Pia Lenz und Kristopher Sell | Deutschland 2016, 30 Min, deutsch

Eine Veranstaltung von FIAN Österreich, normale.at, AgrarAttac Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria und Spielboden Dornbirn