Enemy
- https://zmi.spielboden.at/Plone/veranstaltungen/2016/02_februar/enemy
- Enemy
- 2016-02-04T19:30:00+01:00
- 2016-02-04T23:59:59+01:00
Denis Villeneuve-Reihe
Mit „Prisoners“ feierte der Frankokanadier Denis Villeneuve 2013 sein Hollywooddebüt. In unserer Filmreihe zeigen wir, dass er auch jenseits von Hollywood großartige Filmkunst geschaffen hat. Kein anderer Regisseur erzeugt so meisterhaft durch Bilder nervenzerfetzende Spannung, die den Zuschauer an die äußersten nervlichen Belastungsgrenzen bringt. Charakteristisch ist auch seine Kulissenwahl. In „Prisoners“ wird der Zuschauer quasi vom regennassen, herbstgrauen und trostlosen Pennsylvania erdrückt. Mindestens genauso trostlos das graue, vernebelte Toronto in Enemy und die aussichtslose klaustrophobische und in Schwarz-Weiß gehaltene Stimmung des Vorlesungssaals in „Polytechnique“. Und nicht zuletzt wird man von der beängstigenden Stimmung des Nahen Ostens, und der Suche nach der Identität im Land der nie endenden Kriege in „Die Frau die Singt“ völlig eingenommen.
Enemy
Dem Geschichtsprofessor Adam (Jake Gyllenhaal) erscheint das Leben wie ein endloser, nicht greifbarer Traum. Gelangweilt von seinem Alltag und seiner Beziehung lässt er Tag um Tag in Lethargie verstreichen - bis er in einem Film den Schauspieler Anthony (Jake Gyllenhaal) entdeckt, der ihm bis aufs Haar gleicht. Verstört aber auch fasziniert von dieser Entdeckung, beschließt er, seinen Doppelgänger aufzuspüren. Je tiefer Adam in Anthonys Welt eindringt und dabei auch dessen Frau (Sarah Gadon) näher kommt, desto mehr scheinen die Grenzen zwischen den beiden Personen zu verschwimmen. Die anfängliche Neugier steigert sich zur Besessenheit; ein bizarres und tödliches Spiel beginnt, an dessen Ende nur einer übrig bleiben kann …
Spanien, Kanada 2013, 90 min, engl. O.m.U. Regie : Denis Villeneuve | Mit: Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Isabella Rossellini, Sarah Gadon
"Wie in "Prisoners" weiß Villeneuve eine verstörende, beklemmende Atmosphäre zu entwickeln. Er webt ein dichtes Geflecht aus Anspielungen, Symbolen und Vieldeutigkeiten, das den Zuschauer fast taumeln lässt. Auch sein Toronto, das Saramagos Lissabon als Kulisse ersetzt, wirkt verfremdet als adäquat irritierender, ungastlicher Ort." - Die Welt