Mediterranea
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- Mediterranea
- 2016-01-23T19:30:00+01:00
- 2016-01-23T23:59:59+01:00
Jonas Carpignano begleitet in seinem Debütfilm zwei Flüchtlinge aus Burkina Faso bei ihrer Reise über das Mittelmeer, an dessen Ufer Herausforderungen warten, auf die sie nicht vorbereitet sind.
Ayiva hat sein Zuhause in Burkina Faso zurückgelassen und macht sich gemeinsam mit seinem besten Freund Abas auf nach Europa, um seine Tochter finanziell versorgen zu können. Die gefährliche Überfahrt mit einem Schmugglerboot überleben die beiden nur knapp. Angekommen in Italien stoßen die beiden auf ein feindseliges Klima, das die Eingewöhnung an ihr neues Leben schwierig macht. Auf einer Plantage finden sie schließlich Arbeit und neue Freunde, doch als es zu gewaltsamen Übergriffen gegen Einwanderer kommt, steht für Ayiva und Abas alles auf dem Spiel.
MEDITERRANEA ist das Spielfilmdebüt des jungen Italoamerikaners Jonas Carpignano, der bereits für seine Kurzfilme „A Ciambra“ und „A Chjàna“ mehrfach auf den Filmfestivals in Cannes, Venedig und Sundance ausgezeichnet wurde. Mit den Mitteln des Spielfilms arbeitet Carpignano die Hintergründe der Unruhen in Rosarno 2010 auf, bei denen mehr als 60 Menschen verletzt wurden und Tausende MigrantInnen evakuiert werden mussten. Die Figuren des Films werden dabei von Flüchtlingen und ImmigrantInnen verkörpert, die selbst von den Unruhen betroffen waren und ihre eigenen Erfahrungen mit Flucht, Vertreibung und Fremdenfeindlichkeit in den Dreh miteinfließen ließen
Regie: Jonas Carpignano | Italien/Frankreich/USA/Deutschland/Qatar 2015, 107 min., OmU (italienisch, französisich, englisch, arabisch, Bissa) Mit: Alassane Sy, Paolo Sciaretta, Koudous Seihon, Vincenzina Siciliano
MEDITERRANEA zeigt die Flucht der Protagonisten "detailreich und präzise mit Handkamerabildern." Was den Film außerdem auszeichnet, ist laut Fabian Tietke, dass er "nie in eine Romantisierung der Hilfe oder billige Versöhnungsgesten kippt." - TAZ
Das Flüchtlings-Drama könnte laut Björn Schneider "aktueller nicht sein und besticht vor allem durch seine nachdrückliche Unmittelbarkeit und den hohen, faszinierenden Realismus. Der Einsatz glaubhaft agierender Laiendarsteller - selbst alle Flüchtlinge oder Migranten - und der Einsatz von Handkamera sind dafür hauptverantwortlich." - programmkino.de