Wilfried Steiner – „Die Anatomie der Träume“
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- Wilfried Steiner – „Die Anatomie der Träume“
- 2015-02-20T20:30:00+01:00
- 2015-02-20T23:59:59+01:00
Pinetti ist kein ermittelnder Kommissar in Mordsachen, sondern Dramaturg in Wien. Aber auch in dieser Profession ist sein Spürsinn gefragt: In welchem Verhältnis stand Sigmund Freud zu Rainer Maria Rilke und Gustav Mahler, wie war seine Beziehung zu den französischen Surrealisten? Diese Fragen treiben ihn um, weil er beauftragt ist, den Roman „Das Jahrhundert der Seele“ der so bezaubernden wie geheimnisvollen Irene Augustin für das Wiener Publikumstheater zu dramatisieren. Das, was er anfangs für undurchführbar hält, schlägt ihn immer mehr in den Bann. Wie auch die faszinierende Frau Augustin – um sie zu beeindrucken, stürzt er sich in die Arbeit und taucht dabei immer tiefer ein in die künstlerische Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Die Anatomie der Träume beeindruckt in mehrfacher Hinsicht: als wunderbar forsch–romantischer Roman über das Verliebtsein, als Wiener Theaterroman und als ungemein erhellender Text über die Verstrickungen von Kunst und Psychoanalyse, das Wien des Fin de Siècle und die wilden Zwanzigerjahre in Paris.
Wilfried Steiner verquickt die verschiedenen Ebenen dieses Romans mit großer Eleganz und bemerkenswerter Leichtigkeit.
(Karl-Markus Gauß)
Pressestimmen zu Wilfried Steiners letztem Roman Bacons Finsternis (Deuticke, 2010):
Das Buch glänzt mit detaillierten Schilderungen – nein, fesselnden Interpretationen vieler Bacon-Gemälde, die dazu einladen, sie gleich noch einmal zu lesen, diesmal mit einem Bacon-Katalog in der Hand. Vor allem mit der seitenlangen Beschreibung des Triptychons „Three Studies for Figures at the Base of a Crucifixion“ gelingt es Steiner, den Leser in tiefe Beunruhigung zu versetzen. – Die Presse
Für Wilfried Steiner ist das Kriminalistische nur ein Spiel, mit dem er ähnlich locker umgeht wie Paul Auster. – Der Standard
Lustig! Luftig! Wilfried Steiner erweist sich mit seinem neuen Roman als ein ganz besonderer Könner: "Bacons Finsternis" ist leicht und süffig, hat trotzdem Hand und Fuß, eine romantische Komödie mit Stil und Mehrwert. Genau die richtige Lektüre für laue Sommertage - nicht nur - in kretischen Apartments. – WDR
Was den Roman „Bacons Finsternis“ zu einem brillanten Buch macht, sind Steiners Bildbeschreibungen, die Einlassungen auf Gemälde mit enormem Verstörungs-Potenzial und seine Verknüpfung mit anderen Granden der Transzendenz-Verweigerung im 20. Jahrhundert. – Berliner Zeitung
Wilfried Steiner, 1960 in Linz geboren, ist seit 1999 künstlerischer Leiter des Posthofs in Linz. Veröffentlichungen u. a. Der Weg nach Xanadu (Insel 2003 / suhrkamp taschenbuch 2005) und Bacons Finsternis (Deuticke 2010). Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Georg-Trakl-Förderungspreis und der Rauriser Förderungspreis.
Foto © Josefina Vázquez Arco