Shirley - Visions of Reality
- https://zmi.spielboden.at/Plone/veranstaltungen/2014/02_februar/shirley-visions-of-reality
- Shirley - Visions of Reality
- 2014-02-04T20:30:00+01:00
- 2014-02-04T23:59:59+01:00
Regie: Gustav Deutsch, A 2013, 93 min, OmU
Mit: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll, Elfriede Irral, Tom Hanslmaier, Yarina Gurtner Vargas
In 13 durch den Film zum Leben erweckten Gemälden von Edward Hopper wird die Geschichte einer Frau erzählt, die uns durch ihre Gedanken, Gefühle und Reflexionen eine Epoche der Amerikanischen Geschichte betrachten lässt.
„Die Performances sind ausdrucksstark. Das Ergebnis ist intellektuell höchst faszinierend.“
Auszeichnungen: Festivalteilnahmen: Berlinale 2013 - International Forum of New Cinema, Image Forum Festival 2013 - Japan, DOK.fest München 2013 - München, IndieLisboa 2013 - Lissabon, Bildrausch - Filmfest Basel 2013, New Horizon Film Festival 2013 - Polen, Kalrovy Vary Film festival 2013 – Prag
Die Kritik zum Film
Die Sets sind stets auf eine bestimmte Kameraposition hin gebaut worden, der jeweilige Blickwinkel ändert sich daher in den 13 Szenen nicht. Die dreidimensionale Rekonstruktion der Hopper-Gemälde ist perspektivisch verzerrt und detailgenau mittels Licht- und Schatteneinsatz abgestimmt. Die Menschen in den Sets bewegen sich langsam, sehr bewusst, jedes Bild wird für sich zu einem kleinen Leinwandgemälde. Aus dem Off wird zudem der innere Monolog der Hauptdarstellerin (Stephanie Cummings) vorgetragen, einer Schauspielerin im Amerika der 30er, 40er, 50er und frühen 60er Jahre.
Die Stimme bleibt in ihrer Auseinandersetzung mit den beruflichen und privaten Gegebenheiten – von den Depressionsjahren über den Weltkrieg bis zur McCarthy-Ära – meist ruhig und sachlich, die Räume wirken mit den flächigen Farbtexturen hoch künstlich, die Performances sind ausdrucksstark und dennoch zurückgenommen. Gustav Deutsch hat sichtlich kein Interesse, sich am vermeintlichen Realismus Hoppers abzuarbeiten, sondern vielmehr einen eigentümlichen Raum für eine Lebensgeschichte zu schaffen. Das Ergebnis ist vielleicht nicht sinnlich, aber intellektuell höchst faszinierend.