FM4 Soundparktour - Luise Pop, The Beth Edges, Ogris Debris

Rund 6.000 Bands sind mittlerweile im FM4 Soundpark, der Plattform für österreichische Musik, registriert; viele davon haben sich zu regelrechten FM4-Lieblingen entwickelt. Und weil der Soundpark nicht nur eine Musikplattform und eine Radiosendung ist, sondern vor allem ein Sammelbecken großartiger MusikerInnen, setzen sich im Dezember drei ausgesuchte Soundpark-Acts gemeinsam in den Tourbus und besuchen diverse Locations in Österreich, um die dortigen HörerInnen zu erfreuen: Die Indie-Elektropop-Band Luise Pop, die Wiener Indierocker The Beth Edges und das Elektronik-Duo Ogris/Debris.

Luise Pop
Zwischen zwei einander fernen Welten, zwischen archaisierender Loner-Lyrik und spielerischer Theorieliebe, entfaltet sich das weite Reich von LUISE POP. Rock’n’Roll reibt sich an elektronischer Strenge in einander jagenden Melodiefeuerwerkskaskaden, Surf noir trifft auf Synthieklänge in brilliantem Technitonecolor, als würden sich The Drums, Le Tigre, Pattie Smith und New Order auf dem Karneval der Seelen zur Mondscheinserenade verabreden. Doch jenseits koketter Postpunk-Coolness hallt ein Echo aus jenen goldenen Zeiten wider, in denen ein Pop-Song in zweieinhalb Minuten die Welt aus den Angeln zu heben vermochte. Eine Intensität des Unfertigen, in der mehr James Dean als Grace Kelley, mehr Camp als Glamour liegt, eine slackerhafte Eleganz des Vergänglichen, die der Dada Baroness huldigt: „We love you like hell.“ Woher wissen wir, dass Himmel und Hölle der selbe Ort sind? Der Unterschied liegt im Herzen des Betrachters.

  

The Beth Edges
The Beth Edges sind eine junge Band. Manche sagen, sie machen Britpop, andere meinen, es wäre Indierock. Alle sagen, es ist erstaunlich gut. Das erstaunlich bezieht sich auf ihr Alter, das Gut bezieht sich auf ihre Musik und ist mit jugendlicher Coolness tiefgestapelt. Wer erst „Time“, einen Song aus den Aufnahmesessions zur ersten EP, und dann die aktuelle Single „Other Side“ hört, kann erahnen, wie viel Talent hier zu keimen begonnen hat. Dass die vier jungen Burschen am vorderen Rand der 20er auch noch gut ausschauen: geschenkt. Weder wird es sie nach oben bringen, noch davon abhalten können, dort hinzukommen. The Beth Edges können etwas, das sehr selten ist: Echte, griffig kompakte Songs schreiben und spielen. Man höre sich nur die mit britischem Understatement daherkommende Raffinesse der Arrangements an. Wie elegant Schlagzeug, Bass und die beiden Gitarren in einander verzahnt sind, wie luftig federnd hier die perfekte Basis für den Gesang bereitet wird. Und dann der Gesang selbst. Pop as Pop can be. Mal melancholisch, mal fordernd, drängend und doch immer Cool as Fuck; mit voller, ausdrucksstarker Stimme und einer Intonationssicherheit, für die andere morden würden. Songs, die einerseits komplett neu sind und die man andererseits doch sofort mitsingen kann (und will), weil sie einem vertraut wie alte Freunde erscheinen. Davon wollen sie mehr. Die Fans. Aber sie bekommen nie genug. Nie!

 

Ogris Debris (as described by Frank Dice)

What happens if you take two crazy minds, a jazz attitude, a techno soul, a house approach, a hip-hop booty, a rock bottom, a quartet of funky legs & twiddling hands and a crooning voice, shuffle it hard and top it off with a handful of beatboxes and synthesizers ? You get a fine blend that is commonly known as “Ogris Debris”. Whether the duo’s moniker is really the latin name for a rare chameleon species in south-east Asia, or a randomly picked combination of unpronouncable words shall remain a mystery for the time being. Whether their emblem’s loopy willow rackets are really magic wands used by shamans of the “Huahupi” tribe, known for their excessive dancing and drinking rituals, or a Viennese carpet cleaning device from the 19th century will also most likely stay in the dark forever. What is an open secret: Ogris Debris got their live sh*t together and know how to rock a stage. Rough and smooth at the same time, a tasty single malt, no ice. Their lively presence is paired with an outspoken affinity to practical jokes (early live sets included a fake computer shutdown evolving into a track) and a deeply felt love for music that takes you places and moves your ass. (Audiences-from-Berlin-to-Tokyo-approved.). Like their chameleon namesake, “the Ohh, the Dee” are a strange animal, changing colour all the time while still managing to blend in with their musical  nvironment. No matter if they are remixing a Joseph Haydn trumpet concerto or writing an onomatopoetic catchy song like the notorious “Miezekatze”, there is always something special in the mix. So once you know their tune, you will easily be able to pick out an Ogris Debris from the mass of uniform cucumbers floating the ocean of music out there. Just be aware, they are hard to pin down, what seems like a cuddly deep house cat can become a roaring techno panther in the next instant. But that’s just what Ogris Debris are: Catchy, weird and funky, with an edge… Like a marriage between a zirconia blade and a pussy willow. Or as french producer Ark once put it: “Like Christmas on acid!”Never to be missed on stage. Live!