IG Kultur - Solange die Letzte nicht mitspielen kann...

Kulturelle Teilhabe am öffentlichen Leben


Wie kann einer ausgehöhlten Institution wie der Demokratie zu neuer Energie verholfen werden? Das fragte die Wiener Philosophin Isolde Charim im Rahmen der "Demokratischen Offensive" 2002. Seither ist die politische Beteiligung weiter gefallen. Andererseits gibt es Lebensbereiche wie die Kultur, wo unzählige Menschen ehrenamtliche  Arbeit leisten und "in die Gesellschaft" investieren. Kann Kultur ein Medium für gestärkte gesellschaftliche und politische Teilhabe sein? Kann sie die Demokratie mit neuer Energie befeuern?

Kurzfilm

"Romanes"
Regie: Anja Krautgasser, A 2010, 16 Minuten, OmU

Eine performative Aktion, die unter dem Aspekt der Teilhabe und Mitbestimmung hierarchische Strukturen in einer künstlerischen Videoarbeit kritisch befragt: Jugendliche in einem Roma-Camp im römischen Stadtteil Centocello stellen ihre Lebenssituation in Form von gegenseitigen Interviews vor und dekonstruieren dabei herkömmliche Regeln dieses Mediums.

Vortrag
Isolde Charim: "Demokratische Offensive"

Ihre Hoffnungen setzt Isolde Charim in die Stärkung der Zivilgesellschaft: Bewusstseinsbildung, Aufklärung aber auch die Herstellung  eines – äußerst heterogenen – politischen Milieus. Kann ein politisches Milieu entstehen und wachsen, wenn der Primat des Kapitals über die Politik so augenfällig wird wie in der Gegenwart? Wer zieht in die Hohlräume der Demokratie ein, wer verleiht Stütze? Wo artikuliert sich das politische Milieu angesichts der schwindenden Öffentlichkeit im realen und im virtuellen Raum?

Podiumsdiskussion

Teilhabe im Kulturbereich.
Was sind die Bedingungen, was ist die Wirkung?

Einführung: Mag. Ulrike Gießner-Bogner (Kulturkontakt Austria),
es diskutieren: Serpil Polat (Interkultureller Verein Motif), Martina Eisendle (Service für Kinder- und Jugendbeteiligung), Hanno Loewy (Jüdisches Museum).
Moderation: Peter Niedermair