Filmreihe Frauen und Recht – Rule of Law
Anlässlich des internationalen Frauentags zeigt die Filmfabrik in Zusammenarbeit mit der Docuzone, den Frauenfilmtagen, BAOBAB, Amnesty International und dem Frauensolidaritätsnetzwerk drei Filme zum Thema Frauen und Recht.
- https://zmi.spielboden.at/Plone/veranstaltungen/2008/03_maerz/2008-03-21-20-30-filmreihe-frauen-und-recht-2013-rule-of-law
- Filmreihe Frauen und Recht – Rule of Law
- 2008-03-21T20:30:00+01:00
- 2008-03-21T23:59:59+01:00
- Anlässlich des internationalen Frauentags zeigt die Filmfabrik in Zusammenarbeit mit der Docuzone, den Frauenfilmtagen, BAOBAB, Amnesty International und dem Frauensolidaritätsnetzwerk drei Filme zum Thema Frauen und Recht.
Regie: Susanne Brandstätter, Österreich 2006, 99 Minuten, digital, O.m.U.
„Rule of Law“ von Susanne Brandstätter ist ein aufschlussreicher, spannender Film über einen Kriegs-Mordprozess im Kosovo. Es ist ein Film zu einem Thema, das uns alle weit mehr betrifft als vielleicht auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Claudia Fenz, österreichische Richterin, arbeitet für die UN-Mission im Kosovo. Dort soll sie helfen „rule of law“, Gesetzmäßigkeit und Demokratie zu etablieren. Und das in einem Land, in dem Gesetz und Recht nach westlichen Begriffen bisher weitgehend unbekannt waren. Sie wird vorsitzende Richterin in einem Gerichtsverfahren gegen junge Albaner, die im März 2004 an kollektiven Übergriffen gegen Serben beteiligten. In dem exemplarischen Prozess soll Claudia Fenz über jene sechs Männer richten, die während der Unruhen einen Serben und seine betagte Mutter zu Tode gesteinigt haben sollen.
Im Lauf des fünf Monate langen Prozesses, sieht sich die Richterin gegen eine Mauer des Schweigens und Lügen konfrontiert, als sie die Wahrheit ans Licht zu bringen versucht. Allmählich entdeckt Claudia Fenz, wogegen sie wirklich anzukämpfen hat: Gegen eine geteilte Gesellschaft, in der nicht nur Serben und Albanern entzweit sind, aber auch die „Internationalen“, „Einheimischen“ und solchen, die Kontakt zum Ausland, zum Westen haben. Erschwert wird alles dadurch, dass viele Einwohner den fremden, Demokratie-bringenden Machthaber mittlerweile als ungewollte Besatzungsmacht empfinden. Misstrauen und Missverständnisse sind auf beiden Seiten vorprogrammiert. Dieser Riß wird immer mehr zum Thema. Als Claudia Fenz Osman trifft, einen Kosovar-Albaner, beginnt sie das uralte Gewohnheitsrecht zu verstehen. Gemeinsam mit Osman besucht Fenz Kosovos Dorfrichter, die immer noch nach den Richtlinien des „Kanuns“ verhandeln, mit seinem strengen Codex von Ehre, Fehde und Blutrache. Das alte System ist noch sehr lebendig – und in der Bevölkerung hoch angesehen. Es zielt darauf, Gegner zu versöhnen, anstatt nur die Schuldigen zu bestrafen. Allmählich fängt die Richterin an, Land und Volk - Recht und Gesetz im Kosovo-Stil zu verstehen.
Der Dokumentarfilm verdeutlicht wie Probleme entstehen, beim Versuch Demokratie in einem Land zu importieren, wo bisher eine andere Rechtsauffassung herrschte.