Lutz Seiler


1963 in Gera/Thüringen geboren, lebt heute in Wilhelmshorst bei Berlin. Zuletzt veröffentlichte er den Gedichtband vierzig kilometer nacht (2003) und Essays unter dem Titel Sonntags dachte ich an Gott (2004), jeweils im Suhrkamp Verlag. Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, darunter den Kranichsteiner Literaturpreis (1999), den Anna-Seghers-Preis (2002), den Bremer Literaturpreis (2004) und den Preis der SWR-Bestenliste (2005).

         

allgemeiner nachrichtendienst


etwas hier unten klingt wie trocken
moos den boden überspannt & deine
schritte klopfen an. etwas in den bäumen

ist von wolkendeutschen helden, die
ihre schultern oben aneinander legen
im geräusch. und etwas dehnt vom anschlag her

der schaukel sich ins wunschgerüst
hinter türen, hinters licht. & alles
ist wies scheint

verkleinert unterwegs; es heißt:
„der ist doch aus der schweiz!“
„nein, der ist gestorben.

 

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