Steffen Popp


Geboren 1978 in Greifswald, aufgewachsen in Dresden, lebt seit 2001 in Berlin. Studierte Literatur und Philosophie, schuf nebenher Aphorismen und als Stipendiat des Berliner Senats 2002 das epische Sonderwerk »Ohrenberg oder der Weg dorthin«.
2004 veröffentlichte er bei kookbooks den Gedichtband »Wie Alpen«, 2006 den Roman »Ohrenberg oder der Weg dorthin«.
Für seine Arbeiten wurde Steffen Popp unter anderem mit dem Kranichsteiner Förderpreis des Deutschen Literaturfonds 2004 und von der Akademie Graz 2003 ausgezeichnet.

         

In der Manier des Sonetts mit historischer Windung

In die Zerstörung gehen, in den Zerfall alle Dinge
eine Kommandosprache, aus der nichts zurückkommt
was älter ist setzt noch auf Sieg, in seinem Elend
gleichgültig aber, ohne Erinnerung ist jeder Halm.

Unmäßig dünn siegelt die Schutzhaut der Sonne
das Zögern der Welt, und du hebst noch die Hand
hinter den Linien, als gelte es Panzer zu grüßen
drehst dein Gesicht aus dem Schatten, es leuchtet.

Dürr, ohne Hof, die Wörter kamen heran
rieben sich, schnupperten, fraßen die Nacht mir weiß
aus der Hand, die Ebene schwarz, den Wald

das alte Lied, Traum der mit Vögeln aufsteigt
ich buchstabiere die Namen im Staub der Heerstraße
aus welcher Dunkelheit trittst du, mit Augen.

 

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