Fuad Rifka


Wurde 1930 in Syrien geboren, wuchs im Libanon auf, studierte in Beirut und wurde Mitbegründer der literarischen Avantgarde-Zeitschrift SHI'R . Er promovierte in Tübingen über die Ästhetik bei Heidegger und lehrt in Beirut Philosophie. Er übersetzt Hölderlin, Rilke, Trakl, Novalis und Goethe. "Die deutsche Lyrik", sagt er, "ist ein Freund, mit dem ich ruhig im selben Haus wohnen kann." Für seine Vermittlertätigkeit erhielt er im Herbst 2001 den Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Veröffentlichungenu.a.:Tagebuch eines Holzsammlers, Gedichte (1990, Heiderhoff). Geschichte eines Indianers (1994, Heiderhoff). Das Tal der Rituale, Gedichte, arabisch-deutsch (2002, Straelener Manuskripte-Verlag)

 

         

Immer scheint die Sonne
In unserer Nacht
 scheint die Sonne über dem Kaukasus.
In den Nächten des Kaukasus
 scheint die Sonne über Alaska.
In den Nächten Alaskas
 scheint die Sonne über dem Himalaja.
 In den Nächten des Himalaja
 scheint die Sonne über dem Olymp.
In den Nächten des Olymp
 scheint die Sonne über Sannin.
 In der Nacht
 Scheint immer die Sonne.

 

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