Vorwort

Wie wir wissen, wissen wir nichts.
Also laden wir Wissenschaftler ein oder Dichter.
In unserem Fall Dichter.
Und zwar aus der ganzen Welt.
Und das schon seit 7 Jahren.
Was erwarten wir von ihnen?
Wahrheit über die Welt? Mit welchen Wörtern?
Und in welchen Sprachen?
Seit Platons Kratylos-Dialog "Über die Richtigkeit der
Namen" ahnen wir, dass es so eine Sache ist mit den
Dingen und den Wörtern dafür.
Hier bei POESIE INTERNATIONAL DORNBIRN hören wir
oft Wörter, die es sonst gar nicht gibt. Und das aus 10
oder mehr verschiedenen Ländern und in fast ebenso
vielen Sprachen. Und vor allem: von Dichtern!
(Das sind die, von denen Erasmus sagt, sie seien "eine
sprichwörtlich lose Sippe, deren ganzes Sinnen und
Trachten ausschließlich dahin geht, die Ohren der Toren
zu umschmeicheln, und zwar mit lauter Blödsinn und
lächerlichen Lügengeschichten".)
Ein reines Wunder, dass wir da was verstehen!
Das jährlich wiederkehrende Wunder von Dornbirn.
Bekanntlich dauern Wunder etwas länger:
dieses Mal vom 28. April bis zum 1. Mai 2005.
Vor diesem Hintergrund kann die Antwort auf die Frage
nach einem Motto, einem Schwerpunkt der Auswahl von
Texten und Lesenden nur lauten:
allenfalls gelenkter Zufall!

Ich wünsche Ihnen spannende Tage.


Franz-Paul Hammling