Draesner
und Kumlehn
Gedichte sind der Musik nahe, ohne selbst Musik
zu sein. Die Querflöte ist ein der menschlichen Stimme besonders
verwandtes Instrument, doch von ihr unterschieden. Thomas Kumlehns
Stimme, das musikalische Instrument des Körpers, erklingt auf
Weisen, die man nicht für möglich hielte, hörte man
sie nicht. Die Stimme des Gedichtes wird nicht begleitet, sondern
transparent gemacht, ausgelegt, umspielt, übertönt, gereizt,
gelockt - das Programm bewegt sich. Improvisation und Konzentration,
Erforschung klanglicher und poetischer Möglichkeiten: Vielfältige
innere Räume öffnen sich. Denn beide Künste, Dichtung
und Musik, werden von Draesner und Kumlehn so zu Gehör gebracht,
daß jede ihre Kraft, Emotion auszudrücken, für sich
entfalten kann. Einander zugeneigt ergibt sich ein Wechselgesang
der Stimme, die Worte sagt, und der Stimme, die singt. Die Sirenen
wundern sich.
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